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Rätsel sind da so ein Stichwort. Man hat Schriften gefunden, hat die übersetzt… Die Legende Silians hatte 16 Seiten nicht sooo groß gedrucktes Zaronisch. Aber man konnte die Schrift dann auch. Man hat eine Kultur kennen gelernt und ihre Eigenarten. Man hat Steine gefunden, die irgenwo angeordnet werden mussten, Losungsworte auf zaronisch und so weiter. (Merkt euch, wenn das Ding einen Kreis ergeben soll, steht außen, wenn ihr ihn schließt. ^^) Worte die aus Texten stammten, Schriften der verschiedenen Kulturen. Hintergünde zum Ergründen.
Ja, man musste sich da reinfuchsen, ja, die Informationen zu verteilen war schwer. Aber es gab Möglichkeiten, wir haben uns bemüht, aber an gewissen Situationen ist man doch gescheitert. „Ja, wir müssen hier da das Problem mit Aqua usw blabla…“ – „Nun, das liegt daran, dass hier die Elemente im Streit liegen. Aqua hat damals…“ – „Ja, mag sein, aber was sollen wir da tun?“ – „Nun Aqua liegt im Streit mit seinen Geschwistern, daher…“ – „Das interessiert uns nicht, was sollen wir jetzt tun?“ – „Äh…“
Sehr wenige Einsteiger waren dabei wirklich bereit, den Hintergrund anzunehmen, und es GEHT einfach nicht, hinter jedem alles herzutragen, vor allem dann nicht, wenn er sich dafür nicht interessiert. Und Orte wie Bibliotheken werden doch immer wieder nur von denselben Verdächtigen besucht. Natürlich war es immer Arbeit, sich da reinzuwurschteln. Aber wenn man selbst die schon vorgekauten Happen nicht annehmen wollte, hatte man natürlich Probleme auf diesen Cons, wenn einem Kampf, Heilerspiel und Ambiente nicht genügten…
Talosia ist offener geworden, hat dabei aber ganz viel von seinem Charme verloren. Vielleicht muss man da zweispuriger fahren, ich erninnere mich aber auch an eine extreme Plotdichte damals.
Einmal gab es einen Dungeon, einen schlussendlich überfüllten Dungeon, in dem zumindest gefühlt jeder war. Ohne Hintergrundwissen kam man da schlechter durch, es war aber machbar. Das war einerseits Plot für Leute, die Talosia länger begleitet hatten, andererseits auch für jene, die es weiter begleiten wollten.
Draußen langweilten sich einige verbliebene, weil ja sonst nix da und so. Ich war an dem Tag durchs Lager gegangen, habe ein paar Worte hier und da gewechselt und konnte insgesamt sieben Fäden nennen, die man hätte verfolgen können, je nach Neigungen des Charakters. Natürlich passt nicht immer alles, aber man konnte immer etwas finden. Das war nur mit den Prioritäten … schwerer…
Wir waren überladen und delegieren war schwer. Man war immer im Stress, hat aber dennoch immer versucht, Fragen zu beantworten. Dass das nicht immer ging, war eigentlich klar. Wir hingen sooo oft fest, weil Deanna gerade ihr Wissen Wissensuchenden weiter gab, aber hey, es wurde getan, so gut es möglich war.
Aber wie viele Versammlungen lösten sich auf, ohne dass jemand das Angebot wahrnahm noch im Anschluss Fragen zu stellen. Wie oft wude man ignoriert, wie oft wurde einem der Mund verboten?
Was sollte man da noch tun? Und dann immer das hartnäckige „Kann-man-nur-mit-Magie-Lösen“. Beispiel in Rolendur: Yuri hat das gemacht. Mit Hilfe weniger Interessierter. Yuri war so magisch wie ein gewöhnlicher Stein. Yuri hat mit dem Typen … *trommelwirbel* geredet… Aber da war ein Ritual… Das Ritual bestand aus Deanna, die uns Paranoiden einen völlig überflüssigen Schutzkreis gebastelt hatte. Aber natürlich wäre es ohne Magie nicht gegangen. Menk hatte den nötigen Hintergund mit Träumen verteilt. Gemacht wurde daraus nichts…
Menk hat so viel versucht, dem entgegenzuwirken, leider ohne wirklichen Erfolg.
Du hast also immer das Problem, dass ausgefeilte Hintergründe nicht der Spielphilosophie von jedem entsprechen, bzw. für einmalige Besucher und Neueinsteiger in die Kampagne schwer durchschaubar sind. Oder je nach Charakter. Und nur wenige wollten sich darauf einlassen. Das war leider nun mal so.
Und dann war da noch das Problem, dass sehr viel Teil einer großen Kampagne war. Da hat man sich nun mal unter sehr vielen Entbehrungen durch all die Probleme geackert und gekämpft, geschwitzt und Blut gelassen für etwas, dass auf dieser Con nicht mehr wichtig war. Damit kamen sehr viele auch nicht klar. Und die Beute war wirklich nur spannend für Stammspieler, und für die Stammspieler war es ein extremer Schritt rückwärts wenn das heilige XY von Z ausgecheckt wurde, den niemand mehr gesehen hatte seitdem. Wir waren nicht lootgeil, wir brauchten das Zeug einfach und das „Inventar“ war vollgestopft mit „Questitems“, die nur für den einen Moment in Talosia gebraucht wurden. Für den einzelnen Charakter: absolut nutzlos. Motiviere doch mal Leute, für dich und die Zukunft Talosias Steindinger aus einer Höhle mit verrückten und grausamen Tierwesen zu erkämpfen, die man dann immerhin schon mal in einem halben Jahr braucht, um ein neues Zeitalter einzuläuten?
Aber das war es, was Talosia war, ein lebendiger Hintergrund mit Tiefe und Geschichte. Und deswegen sind wir hier hängen geblieben und Stammspieler seit sehr vielen Cons. Aber so langsam sind es für mich zumindest nur noch Cons. Der Drang auf keinen Fall was verpassen zu wollen nimmt extrem ab. Es sind keine schlechten Cons, aber sie werden austauschbar.
Im Moment würde ich nicht angeschlagen Stunden im Auto sitzen, um an einem verregneten und stürmischen und kalten Samstag Nachmittag durch Remesaat zu reisen, auf der Suche nach den Rätseln Talosias.
Und das ist sehr, sehr schade. Ich vermisse Talosia.