Antwort zu: Rückblick und Vorschau aus 2017, Infos zu Desmoceras Entwicklung

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#1897
Anonym

Ich weiß nicht ob das hier richtig ist! Bitte um verschiebung ins richtige Forum….. Dieser Beitrag wurde von Lou alias Hedera und Lord Zyrlon alias Dennis G. verfasst b.z.w erarbeitet

<span style=“color: green;“>“Meisterin Urte!“
Der junge Mann in dunkler Rüstung und Wappenrock mit dem roten Symbol darauf rannte keuchend auf die Schwarzmagierin zu. Der Tag war zur Hälfte fortgeschritten und der Himmel angenehm bedeckt. Es war kühl, aber nichts was ein Leinenüberwurf nicht behaglich machen konnte.
Urte schreckte einen kurzen Moment zurück, denn eilig heranstürmende Männer verhießen nie etwas Gutes.
„Sprich, Blutkrähe. Aber finde zuerst deinen Atem. Ich bevorzuge vollständigen Sätzen mein Gehör zu schenken, anstatt japsendem Gestammel zu lauschen.“ Mit den Jahren in Hederas Nähe, als ihre Sklavin danach Novizin, bishin nun zu einer freien Schwester der Zauberkünste, ist Urtes Ton schärfer geworden und besonders ihr Selbstbewusstsein bis fast ins Unerträgliche für ihre Umwelt gewachsen. Kaum jemand konnte von der Hand weisen woher Meisterin Urte ihren Tonfall hatte…
Die Blutkrähe gehorchte und versuchte zuerst zu Atem zu gelangen.
„Die Truppen… sie rücken vor!“
„Was? Aber Lord Zyrlon und seine Untoten bewachen doch die Grenze zu Desmoceras…“ Sie blickte den jungen Mann mit purem Unverständnis an. Herausfordernd. Fast wütend.
„Ja und auch nein, Herrin. Es SIND Zyrlons Truppen!“

Es waren nicht viele, vielleicht ein Duzend bewaffnete und gerüstete Blutkrähen. Dazu nochmal fünf Angestellte der Akademie, die sich mit Forke und Schüreisen in die Reihen der Burgverteidigung eingliederten.
Zwei Schwarzmagierinnen, beide noch sehr jung, nahmen Aufstellung hinter den Reihen und hoben Stäbe und Arme, bereit für ihre dunklen Flüche…
Mit einem Krachen sprang das Tor zum Hof auf und die schweren Eisenangeln konnten das massive Holz, welches mit Wucht zurückgedrängt wurde, nicht mehr halten. Eine Torhälfte schmetterte zu Boden und die andere zerschellte an der Steinmauer zur rechten.

Lord Zyrlon füllte mit seinen Mannen die Torbreite aus und schritt langsam aber siegesgewiss in den Burghof der Akademie.
„WO… IST SIE?“ Donnerte der Todesritter und ließ seinen kalten Blick über die lächerlich geringe Schar von Verteidigern schweifen.
„ICH… MUSS MIT DER… HEXE… REDEN!“
Sie wussten, dass es nicht leicht werden würde gegen die Übermacht von Zyrlons Truppen zu kämpfen. Weder Blutkrähen noch Magierinnen hatten nicht mit dem Lord persönlich gerechnet. Die zwei Zauberinnen begannen einen Beschwörungsfornel zu flüstern und bewegten ihre Hände langsam, so wie es Meisterin Laila ihnen beigebracht hatte.
Mit einem Mal machte Zyrlon einen Ausfall, schwang sein mächtiges Schwert und bevor die Blutkrähen reagieren konnten, fielen die ersten drei auch schon blutend zu Boden. Zyrlons Kämpfer zögerten keinen Augenblick und folgten ihrem Anführer. Sie gingen auf die jämmerliche Verteidigungslinie los, als handle es sich um die Armee der Feldmark, nicht um ihre Verbündeten.
Noch bevor eine der beschwörenden Schwarzmagierinnen ihren Zauber vollendet hatte, drang der Todesritter schon zu ihr vor, packte sie an der Kehle und hob sie auf seine Augenhöhe. Sie zappelte röchelnd am ausgestreckten Arm des untoten Lords. Er war im Begriff sie zu erdrosseln… so leicht war es…

„LORD ZYRLON, ES REICHT!“ Poltere eine Frauenstimme über das gesamte Areal der Akademie. Ein Energiestoß wuchtete über den ganzen Hof und warf alles zu Boden, ob Freund oder Feind, was sich darin befand. Einzig Lord Zyrlon konnte sich mit Mühe halten.
Der innere Zirkel – die Schwestern der Daray Zara – standen Hand in Hand auf der Empore über dem Haupteingang zur Halle. Die Luft knisterte noch von dem Zauber der soeben gemeinsam gewirkt wurde.
Die Minen der Magierinnen waren angespannt und finster. Mit Hass schauten ihre, dem Lord nur allzu bekannten Gesichter, auf die sich ihnen bietende Szenerie. Noch wagte keine, die Hand der anderen loszulassen.

„Lord Zyrlon,“ Hedera hatte ihren diplomatisch klingenden Tonfall wiedergefunden. Ihre Brust hob und senkte sich vor aufgebrachten und kraftschöpfenden Atemzügen. Missbilligend nahm Zyrlon dies zur Kenntnis.
„Für eine Unterredung hättet ihr euch gewohnt sittlich ankündigen können, anstatt unsere Blutkrähen niederzumetzeln, unsere Bediensteten zu verschrecken und nicht zuletzt unseren Nachwuchs fast zu erwürgen! Was ist es, dass wir diesen Umgang verdient hätten?“
Der Todesritter warf das junge Mädchen achtlos zu Boden, die nun um Luft ringend vor dem Unwesen wegkroch.

„MAGIERIN… HEXE… IHR HABT EUCH… ABGEWENDET. WIE KANN EUCH… NOCH VERTRAUT WERDEN?“ Schallte ihr der Lord entgegen.
Laila flüsterte Hedera zu: „Was meint er?“ – „Er meint meine Sterblichkeit. Er glaubt ich hätte ihn hintergangen, meine Seele wieder einen sterblichen Körper zu geben, der mit dieser langsam vergeht.“ Erklärte Hedera ruhig und sachlich ohne den Blick von dem Invasor zu wenden.
So laut, dass alle es hören konnten sprach sie:
„Lord Zyrlon, legt die Waffen nieder und seid mein Gast. Wir wollen wie zivilisierte Personen reden!“ Damit wand Hedera sich ab.
Laila ordnete die sofortige Versorgung der Verletzen an und Urte ließ die Halle vorbereiten.

Die Gefolgsleute von Lord Zyrlon und die Blutkrähen saßen zusammen mit dem Magierinnen an einer zum U aufgestellten großen Tafel. Die Stimmung war frostig, doch nachdem die Weinkrüge mehr und mehr geleert wurden, war der Kampf fast schon wieder vergessen. Es mochte auch daran liegen, dass sowohl Lord Zyrlon, als auch Großschwester Hedera nicht am Gelage teilnahmen.
Nicht ohne ihre Bedenken auszudrücken ließ der Zirkel ihre Schwester nur ungern allein mit dem ungehobelten und unberechenbaren Todesritter. Aber Hedera konnte in der Regel gut auf sich aufpassen.

„ES WAR… UNNÖTIG.“ Fand der Lord fast einen sittlichen Ton.
„Der Angriff? Aber ja…“ entgegnete Hedera schnippisch und nicht ohne Zynismus.
„DAS LEBENDIG SEIN.“
Wieder typisch, dachte die Schwarzmagierin, kein Sinn für Spitzen und Anspielungen.
„Mein verehrter Lord,“ spricht sie eisig „ich wüsste nicht was es euch angeht, was ich mit meiner Seele, meinem Körper – ja mit meiner Existenz im Detail – vorhabe. Vielmehr bin ich enttäuscht über eure Annektierung Desmoceras. Wir hatten ein Bündnis, welches ihr gebrochen habt. Und nun wollt ihr über meinen Leibeszustand debattieren?“ Mit jedem Satz wirkte sie aufgebrachter.
„SCHWÄCHE… ICH DULDE KEINE SCHWACHEN… VERTRAGSPARNTER. IHR… HABT EUCH… UND SOMIT DAS BÜNDNIS… GESCHWÄCHT!“
Sie schwieg.
„ICH HATTE EIN BÜDNIS MIT… EINER LICH… DIESE HEXE HIER… IST DAS NICHT MEHR.“
„Diese ‚Hexe‘ ist wieder im Vollbesitz ihrer Emotionen und dadurch in der Lage komplizierte Beschwörungen nun besser-“
„DAS INTERESSIERT… MICH NICHT!“ Schnitt er ihr rüde das Wort ab.
„MICH INTERESSIERT… STÄRKE UND BESTAND UND EWIGE MACHT.“
Selten, dass jemand diese Anti-Tugenden einfach so zugibt, dachte Hedera. Aber sie war in dieser Konversation in die Ecke gedrängt. Rechtfertigungen oder gute Beweggründe waren für Zyrlon nicht von Belang. Ein Wesen was eigentlich nur für den Krieg existierte, konnte niemals verstehen, was in einer Magierin vor sich geht.
„Dann schlage ich ein neues Bündnis vor.“
„NEIN… ICH SAGE WAS… GESCHEHEN WIRD.“
Hedera blickte ihn eisern an, erwiderte aber nichts.
„DESMOCERAS IST… MEIN. ICH BIN DER LORD ÜBER CAMARIS UND DESMOCERAS!“
Das war ja klar, dass es dazu kommen musste… Die Zirkelschwester wusste, dass es von vorn herein ein Fehler war mit Zyrlon in Verhandlungen zu treten – auch damals schon. Er brauchte die Schwarzmagierinnen und sie ihn. Doch nun ist es anders. Es war Hederas Versäumnis. Sie hätte sich Hintertüren offen lasen müssen, sich politisch besser positionieren müssen… stattdessen kümmerte sie sich nur noch um ihre eigenen Belange. Selbst ihre Schwestern, die ihr lieb und teuer sind, schien sie zu vernachlässigen.
„Und die Akademie?“ Fragte sie.
„STEHT AUF MEINEM… LAND.“
Ihr wurde klar: sie hatte versagt. Der Zirkel, die Blutkrähen, die ganze Akademie waren der Gnade des Todesritters ausgeliefert.
„My Lord, die Frauen und Männer hier sind tapfer und fähig in dem was sie gelernt haben, ganz egal ob Kampffertigkeiten, Schwarzmagie, Botanik, Astralphysik oder gar Geschichtslehre. Sie haben es nicht verdient, vertrieben zu werden.“
„WER MIR DIE TREUE SCHWÖRT… DARF LEBEN. WER MICH… ALS LORD ANERKENNT… RICHTET SEINEN DIENST… WIE BISHER.“
„Und wer es nicht tut?“
„WIRD GEJAGT… VERURTEILT… GERICHTET.“`</span>


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